Low on gas

CNN kann man kaum mehr anschauen, so viel Leid und Zerstörung. In New Orleans muß das absolute Chaos herrschen. Da fragt man sich, ob die Regierungsstellen nicht irgendwie versagen. Neben den Plünderungen, gibt es Gegenden in denen die Leute seit drei Tagen kein Wasser und kein Essen haben - und noch immer kann Hilfe Tage dauern bis sie ankommt. Und das, obwohl alle vorgewarnt waren und die USA katastrophenerfahren sind.

Heute konnte man lange Schlangen an Tankstellen beobachten. Die Bezinpreise schnellen auch hier in die Höhe, was natürlich dank der SUVs die Menschen noch härter trifft als bei uns. Vor knapp zwei Jahren soll der Bezinpreis noch bei 80 US-Cent die Gallone (3.8Liter) gelegen haben. Jetzt ist er kurz vor der 3 USD Marke und entspricht damit 60-70 Euro-Cent pro Liter. 50% der Raffinerien der USA sind durch den Sturm jetzt inaktiv und jeder rechnet damit, das es noch um einiges teurer wird. Warum die Leute aber hier genauso blöd sind wie bei uns, und sich dafür eine halbe Stunde in die Schlange stellen wird mir ein Rätsel bleiben.

Aufräumarbeiten

Bei mir im Zimmer hat es nach einer Woche auch ausgesehen, als wenn ein Sturm vorbeigezogen wäre. Also habe ich den Sonntag genutzt um aufzuräumen. Hier ein Vorher-Nachher Bild.

Katrina

Hier gibt es natürlich nur noch ein Thema auf CNN und Fox News. Der Hurricane wird wohl um 5 Uhr morgens New Orleans treffen. Die Leute verlassen entweder die Stadt, oder fliehen in das Stadion, das ungefähr siebzig Tausend Personen Platz bietet. In Atlanta wird es angeblich nur Regen geben.

Good News

Endlich, meine SSN ist angekommen! Jetzt fehlt mir nur noch ein Dokument und ich kann den Führerschein machen und ein Auto versichern. Ich hab auch eine neue Bleibe gefunden. Sobald ich einen fahrbaren Untersatz habe, ziehe ich um. Gestern habe ich mir mal ein Auto angeschaut, war aber ziemlicher Schrott. Werde wohl schon etwas mehr Geld investieren müssen. Am Freitag war ich auf einer Party - witzig sie wurde dann wegen der Lautstärke um zwei Uhr nachts von der Polizei aufgelöst. Etwas überzogen, es waren drei Streifenwagen da...Aber der Gastgeber kann mit einer relativ hohen Geldstrafe belangt werden (paar hundert Dollar), also fügt man sich natürlich.

American bureaucracy

NERRRV! Heute habe ich zweimal im Drivers Customer Service Center angerufen. Der erste Anruf lief ja noch vernünftig ab, nach 8 min in der Warteschleife. Dennoch war das Ergebnis nicht wie gewünscht, es reicht (wiedermal) nicht aus, sich für die SSN beworben zu haben, man muss die Nummer haben. Dann der zweite Gedanke - ich könnte doch wenigstens den Termin für die Prüfung machen, dann brauch ich nicht warten. Also nochmal angerufen. Diesmal war wirklich eine dumme Schnepfe am Telefon. Hat total leise geredet und unverständliches Zeug von sich gegeben. Die ist schlicht sauer geworden das ich ihr Zeug von einer "Georgia learners permit" nicht sofort verstanden habe. Dann zwingen sie sich am Telefon so ein gezwungenes und betontes "SIR" raus. Naja, Wnde der Story - sie wollte mit keinen Termin geben, bevor ich nicht den "Written Test" gemacht habe. Jetzt warte ich ab, und mach das Ganze ohne Anmeldung an einem Tag.

Religion - Nachschlag

Hey, das wär natürlich auch was. Nudeln können nicht böse sein...Gleich mal schauen ob die in Atlanta ein Treffen haben ;-)
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzkultur/0,1518,370849,00.html
...und Piraten sind auch noch dabei!!

Atlanta Braves

Olè Olè, gewonnen! 6 zu 2! Wie die Bilder verraten, ich war auf einem Baseballspiel. Witziger Sport - im Grunde langweilig. Die Stimmung im Stadium dagegen ist spitze. Mit Live-gesungener Nationalhymne und God Bless America. Eben wie im Film! Die Regeln hab ich mir erklären lassen. Ich weiss jetzt was ein Pitcher, Hitter, Umpire, Base, Inning und Strike ist. Das Turner Field hat übrigens die größte LED Leinwand in den USA - beeindruckend. Während dem Spiel fallen einem die vielen Pausen auf - das sind die Commercial Breaks für die TV Übertragung ;-) Ansonsten ist schon ein Highlight wenn der Hitter endlich mal den Ball trifft, meistens ist er so gut geworfen das man ihn gar nicht bekommen kann, oder der Ball trifft die Strike Zone nicht, ist also daneben geworfen. Wenn doch fliegt er entweder direkt ins Aus, das heißt ins Publikum oder in hohen Bogen aufs Feld. Die Eintrittskarte und das Begleitheft hab ich natürlich laminiergerecht aufgehoben ;-)

Atlanta strikes back

Der gestrige Tag war durchwachsen. Auf der Suche nach einer neuen Unterkunft habe ich eine Verabredung in Downtown gehabt. Zuerst kam der Bus ewig nicht (30min Takt) und ich stand schonmal 20min in der prallen Sonne. Bei 33 Grad im Schatten doch recht angenehm. Als der Bus endlich kam, stand er auch gleich darauf eine Dreiviertelstunde im Stau, keine Ahnung was da gestern los war. Endlich an der U-Bahn angekommen, sieht man nur eine Menschenmasse die alle keinen Plan haben wo es nun lang geht - die Arts Center Station war gesperrt und der einzige(!) Ersatzbus proppen voll. Ich hab mich dann entschlossen zu Fuß die West Peatchtree Street entlangzulaufen - weitere 15min in der Sonne. An der Midtown Station hieß es noch mal 25min auf die U-Bahn warten (die Stationen sind nicht klimatisiert!). Endlich am Ziel angekommen, hab ich mich dann von Christine, der Vermieterin mit dem Auto abholen lassen. Alles in allem hat der Trip ca. zwei Stunden gedauert. Die Wohnung wäre nett, wenn auch etwas teuer. Allerdings muss man natürlich die Lage bedenken. Die absolute Krönung war dann die Fahrt zurück zur U-Bahn - da rutschte mir nämlich mein Handy aus der Hosentasche. Hab ich natürlich erst auf der Rückfahrt gemerkt. Zum Glück hatte ich mein Handy nach drei Stunden und einem Anruf wieder zurück.

Der Abend war sehr viel besser, da gings wegen einer Geburtstagsfeier zum Japaner und anschließend zum bowlen.

The Atlanta Church of Christ

Ich bin ja so neugierig....Vor drei Wochen habe ich ein schwarzes Mädel an der Bushaltestelle kennengelernt, und nach den ersten zwei Sätzen kam gleich die Frage "do you believe in God?" und "do you read the bible". Sie hat mich dann eingeladen in einen ihrer Gottesdienste zu gehen - das wollte ich ja schon immer mal sehen, mit Gospel und dem Ganzen. Am Mittwoch konnte ich mich dann dazu aufraffen. Erste Überraschung - der Gottesdienst war in Sälen des Sheraton Hotels. Die Atlanta Church of Christ ist so eine typisch amerikanische - sie ist christlich und hat wohl insgesamt nur ein paar Tausend Mitglieder und daher auch kein eigenes Kirchengebäude. Es war schon witzig. Der Prediger ist ein ganz normaler Kerl und predigt einfach ne Stunde darauf los, die Lieder sind voller Stimmung und immer wieder kommen Zwischenrufe wie "Amen, Brother!", "oh yeah brother!" und "you're right brother!". Am Anfang stehen manche Leute auf und erzählen Geschichten, wie sie zu Gott gefunden haben oder was in der Gemeinde gerade passiert ist. Alles in allem TOTAL anders als bei uns ;-) Aber echt bemerkenswert, man sieht selten soviele freundliche Menschen auf einmal. Ich habe keine Ahnung wie man so eine Zusammenkunft bei uns nennen würde - Sekte irgendwie nicht, ich hab keine radikale oder grundlegend andere Auslegungen feststellen können....

SSN

Morgen gehe ich mich für eine Social Security Number anmelden. Hab ja schon einige "machdichaufewigeswartengefasst" Stories gehört. Bin ja mal gespannt. Vor allem wie lange es dauern wird, bis ich wirklich eine habe. Mit Glück zehn Tage, mit Pech sechs Wochen(!).

Sightseeing

Heute (Samstag) hab ich mal ein wenig Sightseeing angefangen. Das muss ich am Samstag machen, da am Sonntag hier kein Bus fährt und ich dann in meiner Wohnung gefangen bin (sofern mich keiner mit nimmt). Als erstes gings zum Centennial Olympic Park, dem "Denkmal" der olympischen Spiele. Die Fountainen sind die Hauptattraktion, vor allem Kinder (auffällig - hauptsächlich schwarze Kinder) haben ein heiden Spaß. Überhaupt ist ganz Downtown ein afro amerikanisches Viertel, da Weiße ab den 70igern in die Vororte gezogen sind. Der Trend geht aber langsam wieder in die andere Richtung.

Natürlich darf auch CNN nicht fehlen (die Tour mach ich aber ein Andermal)

Danach gings noch in die Underground Mall, eine Shopping Mall die entstanden ist, indem man einen ganzen Strassenzug einfach mit einer neuen Strasse überdacht hat. Komische Konstruktion ;-)

Bürokratie

So langsam bekomm ich den Durchblick was ich alles brauche. Um hier als Mensch zu gelten muss auf jeden Fall eine Social Security Number her. Die dauert leider eine Weile, und ich kann sie erst am Montag beantragen (hätte ich aber auch nicht viel früher machen können, da man mind. 10 Tage im Land sein muss). Aber immerhin habe ich schon mein Bankkonto. Nicole zuliebe bei der Royal Bank of Canada ;-) Das Banksystem ist hier ein bisschen unterschiedlich zu uns, hier geht alles mit Cheques wenns nicht mit Kreditkarte geht. Eine Überweisung wie wir sie kennen kostet 15$! Naja, sobald ich meine SSN habe kann ich auch eine Autoversicherung abschließen und ein Auto mit meinen Cashier Cheques kaufen :-)

Erster Arbeitstag

Heute hatte ich meinen ersten Arbeitstag. So wie es aussieht werde ich an zwei Projekten mitarbeiten, diese müssen aber erst noch so richtig anlaufen. Daher muss ich mich jetzt erstmal ein bisschen selbst beschäftigen. Ausserdem zieht das Lab bald in den dritten Stock um, daher schaut alles eher wie eine Baustelle aus. Aber das wird alles in den nächsten beiden Wochen besser... Ansonsten kommt man mit den Leuten in der Uni gut klar. Das Wetter in Georgia zeigt langsam sein wahres Gesicht - ein Wasserproblem haben die hier echt nicht. Es ist zu Zeit eigentlich immer bedeckt und warm (und natürlich schwül). Und jeden Abend gibts einen einstündigen Wolkenbruch, das teilweise das Wasser auf den Strassen steht. Weird....

Wieder zurück

Der L.A. Trip ist beendet, ich bin heute früh wieder in Atlanta gelandet. Ich hab doch noch geschafft etwas von der Stadt zu sehen, Hollywood, Chinatown und Venice Beach. Ich hab genug Photos geschossen, deswegen gibts diesmal eine eigene Gallery Die Konferenz und die Stadt sind echt ein Erlebnis, jetzt hab ich erst mal wieder einen Kulturschock: Downtown L.A. -> Cobb County Atlanta. Sind doch zwei Welten ;-)

SIGGRAPH 2005

Die größte Computergrafikmesse der Welt war echt den Trip wert. Das Angebot an Vorträgen und Austellungen ist so groß, das man allein wegen zeitlichen Überschneidungen nur einen relativ Teil davon sehen kann. Morgens um 8:30 Uhr gehts los und um 20 Uhr ists vorbei, dazwischen wirds einem nicht langweilig. Gleich am Anfang trat George Lucas vors Publikum und hat 2 Stunden aus dem Nähkästchen geplaudert. Heute, dem 2. Tag, hat dann auch die Exhibition, also die Austellungen der Industrie begonnen. Alle Firmen die man so kennt, sind mit ihren neuesten Programmen erschienen und laden zu Präsentationen und Gesprächen ein. Daneben gab es eine zweistündige Vorstellung mit kurz Animationen aller Art. Die Messe geht noch bis Donnerstag, ich hoffe ich seh mich bald satt und kann dann auch mal L.A. erkunden.

Ankfunft in L.A.

Ich sag nur anstrengend. Das Problem war ja zum Flughafen zu kommen, obwohl kein Bus mehr fährt und die U-Bahn auch nur ziemlich knapp wieder ihren morgentlichen Dienst aufnimmt. Glücklicherweise hat eine Freund von meiner Mitbewohnerin Michaela, Moulari, einen Limosinenservice, mit dem er Leute vom Flughafen abholt. Er hatte zwar keinen Pick-up war aber trotzdem so nett mich um 2 Uhr früh zum Airport zu fahren. Die fahrt dauert auch nur ne viertel Stunde....
Hartsfield Jackson International Airport ist zwar der größte der USA, hat aber andscheinend trotzdem ein Nachtflugverbot. Es war nichts los, nur überall schlafende Reisende die sich zwischen den Putzmannschaften ein Nest gebaut haben. Bei einer Wartezeit von 4,5 Stunden hab ich mich dazugesellt.
Der Flug war Reibungslos, mit zwischenstopp in Denver, Colorado. Von der Luft sieht man mal wie der Westen von Amerika ausschaut. Nur Steppe und geradlinige Strassen die sich einsam durch die Ödnis ziehen. Der Anflug auf L.A. ist schon ne Klasse für sich. Die Stadt ist ewig ausgedehnt, im Landeanflug sieht man eine Viertelstunde nur Häuser.
Von L.A. habe ich bis jetzt nur die Downtown gesehen. Ich weiss auch nicht, wieviel ich mir noch anschauen kann, die Konferenz ist sehr umfangreich, und ich möchte nichts verpassen (vor allem bei dem Preis, den ich gezahlt habe) Aber spätestens am Freitag werde ich nach Hollywood fahren. Das Wetter ist übrigens gar nicht Kalifornien-like. Es ist eine tiefe Wolkendecke über der Stadt und es ist recht kühl.